Bayoogie HiStory

Albert Ammons – der Boogie Woogie Meister

von Christian Christl

Noch heute inspiriert sein Stil Boogie Piano zu spielen dutzende, junger Pianisten. Die meisten sind begeistert von der enormen Fülle an technischen, pianistischen Feinheiten. Ammons war ein Meister am Klavier. Und hat ein großes Erbe hinterlassen. Wohl für die Ewigkeit.

Albert Ammons wurde am 23. September 1907 in Chicago in eine Musikerfamilie geboren. Er lernte deshalb schon früh Klavierspielen. Sein Interesse für das Blues-Piano wurde durch die Pianisten Hersal Thomas und Jimmy Yancey geweckt.

Schnell begann er in den Clubs und Kneipen in Chicago aufzutreten, arbeitete aber oft als Taxifahrer, um genügend Geld zu verdienen.1934 gründete er seine eigene Band, die Rhythm Kings, mit denen er 1936 erste Aufnahmen für das Label Decca vorlegte, an denen der Trompeter Guy Kelly und der Bassist Israel Crosby mitwirkten. Ihre Coverversion des Swannee River Boogie verkaufte sich über eine Million Mal. Aufnahmen entstanden für Decca auch mit dem Sänger Sam Theard als Oscar’s Chicago Swingers.

 

Trotz dieses Erfolges verließ er Chicago und ging nach New York. 1938 trat er zusammen mit den Pianisten Meade Lux Lewis (mit dem er seit seiner Jugendzeit eng befreundet war) und Pete Johnson in der New Yorker Carnegie Hall bei John Hammonds berühmtem Spirituals to Swing-Konzert auf.

 

Regelmäßige Auftritte hatte er im New Yorker Café Society. Ammons war am damaligen Boogie-Woogie-Fieber beteiligt, das die drei (Ammons, Johnson, Lewis) zu den bekanntesten Pianisten ihrer Zeit machte.

 

In den 1940er Jahren lebte er zeitweise in New York, wo er unter anderem mit Benny Goodman und Harry James auftrat, 1949 nahm Ammons mit der Band von Lionel Hampton auf und spielte bei der Amtseinführung von Präsident Harry S. Truman. Mit Israel Crosby entstanden noch letzte Aufnahmen für Mercury Records.

Zusammen mit Meade „Lux“ Lewis gebührt ihm das Verdienst, Musiker der ersten, 1939 entstandenen Schallplatten des jungen Jazzlabels Blue Note Records zu sein. Viele Boogie-Pianisten bezeichnen ihn als ihren größten Einfluss (z. B. Dave Alexander, Dr. John, Hadda Brooks, Johnnie Johnson, Ray Bryant, Erroll Garner, Frank Muschalle, Katie Webster, Axel Zwingenberger). Der deutsche Boogiepianist Jörg Hegemann veröffentlichte 2007, anlässlich des 100. Geburtstags von Ammons das Album „A Tribute To Albert Ammons“.

 

Albert Ammons ist der Vater des Tenorsaxophonisten Gene Ammons und Großvater der Sängerin Lila Ammons.

Er verstarb am 2. Dezember 1949.

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