1994 hatte ich einen Auftritt bei den Jazztagen in Ingolstadt. Mein Gig war an einem Sonntag Morgen und in der Pause kam der Veranstalter auf mich zu und fragte, ob ich für den Abend schon was vor hätte? Ich verneinte und er meinte nur, jetzt hätte ich einen weiteren Gig.
Der Hauptact des Festivals, Ray Charles und sein Orchester, würden sich verspäten. Die große Halle aber sei ausverkauft und jetzt bräuchte er jemanden, der so lange spielt, bis Ray Charles loslegen kann.
Natürlich war ich sofort dabei. Gesagt. Getan. Kurzfristig wurde vor die normale Bühne eine kleine Bühne gebaut und ein Klavier aus der nachbarschaftlichen Musikschule organisiert.
Kurz bevor ich auf die Bühne ging wies mich der Veranstalter an auf ihn zu achten. Er würde mir Zeichen geben, wenn Ray Charles bereit wäre zu spielen.
Ich spielte ungefähr 20 Minuten, wenn ich es recht erinnere, als ich hinter mir, von der normalen Bühne, Aufbaugeräusche hören konnte. Es dauerte nochmal eine halbe Stunde bis das Zeichen vom Veranstalter kam, jetzt wäre Zeit für mich aufzuhören.
Unter tosendem Applaus verabschiedete ich mich und ging zu den Garderoben. Dort warteten zwei große, muskelbepackte schwarze Bodyguards, sahen mich an und sagten: „Brother Ray wants to see you“.
Ich folgte ihnen in die Garderobe von Ray Charles. Und da war er. Lächelte über das ganze Gesicht, bedankte sich bei mir, dass ich eingesprungen war und bat mich, die Musik, die ich gerade gespielt hatte, mein Leben lang fortzusetzen. Es hätte ihm außerordentlich gut gefallen.
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