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Buddy Bolden – Jazz-Legende aus New Orleans

von Christian Christl

Was ich am Jazz und am Blues so liebe, sind die Legenden. Der Kornettist Buddy Bolden aus New Orleans steht da an aller erster Stelle. Denn es ranken sich so viele Mythen und Anekdoten um diesen Mann: Er hat nie Aufnahmen gemacht. Er hat von sich behauptet, den „Jass“ erfunden zu haben. Und er verschwand auf mysteriöse Weise. Auch die Schreibweise seines Namens wird immer wieder ein klein wenig anders angegeben.

Aus Überlieferungen wissen wir, dass er am 6. September 1877 in New Orleans geboren wurde. Er begann früh mit dem Kornett und entwickelte schnell einen sehr lauten, und sehr „freien“ Stil in der Interpretation von damals bekannten Marches. Der Posaunist seiner Band, Willie Cornish, behauptete zwar, sie 1905 Schallplattenaufnahmen gemacht. Überlebt hat aber kein einziges Exemplar.

Buddy Bolden, so hört man aus verschiedenen Quellen, muss ein „Charakter“ gewesen sein. Zügellos in Liebe, Alkohol und Glücksspiel. Und das soll ihm auch zum Verhängnis geworden sein.

Er verliebte sich in eine Straßentänzerin, die ihn aber nach Strich und Faden betrog und ausnahm. 1907 soll er einen Gig in einer Marching Band gespielt haben, die durch die Straßen von New Orleans marschierte. Da sah er seine Geliebte in den Armen eines anderen Mannes, worauf er sein Kornett auf dem Kopf des vermeintlichen Nebenbuhlers zerschlug.

Die Polizei kam und sperrte ihn ein. Zeugenaussagen summierten sich zu vielen bösen und negativen Kommentaren über Buddy Bolden. Da fackelten die Autoritäten nicht lange und wiesen ihn ins Irrenhaus nach Jackson, Mississippi, ein.

Wie dem auch sei, Buddy Bolden`s Legende lebt bis heute, denn er gilt für viele Musiker aus New Orleans als „der erste aller Jazzmusiker“. Sein Stil an der Trompete war unnachahmlich und solange Mythen und Geschichten über ihn kursieren, wird er „lebendig“ bleiben, auch wenn man erzählt, er sei im Irrenhaus am 4. November 1931 verstorben.