Diesen Barrelhouse Pianisten hätte ich wirklich zu gern noch persönlich erlebt. Er lebte all das auf der Bühne, was mir auch wichtig erscheint: Er erzählte Geschichten und begleitete sich dabei am Klavier. Lustige Geschichten meist, damit das Publikum unterhalten wurde. Aber auch ernste und traurige. Die „Fakten des Lebens“ eben, wie es Willie Dixon einmal ausdrückte.
Roosevelt Sykes war ein Tausendsassa. Geboren am 31. Januar 1906 wuchs er in ärmlichen Verhältnissen in Arkansas auf. Sein Großvater war Prediger und hatte eine Orgel. Da durfte der kleine Roosevelt zum ersten Mal ran an die Tasten. Bereits mit 15 Jahren war er so gut, dass er sich aufmachte um fortan seinen Lebensunterhalt mit Klavierspielen zu verdienen.
Das war sicher nicht leicht. Als schwarzer Teenager, der kein Geld hatte, von einer Stadt in die nächste zu kommen, war lebensgefährlich zur damaligen Zeit. Aber Sykes war ein sonniges Gemüt und ließ sich durch nichts aufhalten.
Schnell erkannte er, wie man ein Publikum unterhält und um den Finger wickelt. Der Spitzname „The Honeydripper“ führt wohl darauf zurück.
Ende der 1920er Jahre wurde die damals noch junge Plattenindustdrie auf ihn aufmerksam. Im Laufe der Jahre nahm er unzählige Songs wie den „44 Blues“ oder auch „The Driving Wheel“ auf. Durchschlagende Verkaufserfolge erzielte er nie. Aber seine Bekanntheit wuchs und er war immer und überall live zu hören. Seine Wohnorte wechselte er wie Unterhemden, am längsten hielt er es in Chicago aus.
Als der elektrische Blues in den 1950er Jahren in der Windy City Einzug hielt, zog er nach New Orleans. Aber nur, um ein paar Jahre später wieder nach Chicago zu gehen. Das Blues-Revival der 1960er Jahre machte ihn dann auch in Europa bekannt.
Kurz vor seinem Tod zog er wieder nach New Orleans, wo er am 17. Juli 1983 starb.
1999 wurde er posthum in die Blues Hall of Fame aufgenommen.
Ich höre heute noch gerne seine Aufnahmen, denn er war einer der wahren Blues-Honeydripper auf der Bühne.
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